Radeln für den guten Zweck

Erstes Pedalino-Camp

3 Schulen aus Cottbus

80 Kinder

Das Pedalino-Camp des Brandenburgischen Radsportverbandes e.V. wurde in diesem Jahr erstmalig durchgeführt und war aus Sicht des verantwortlichen Koordinators Steffen Blochwitz ein großer Erfolg.

Pedalino ist eine Initiative des BRV, um Kinder sicherer auf dem Rad zu machen und Spaß an der Bewegung mit dem Rad zu vermitteln. „Das ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen.“ So Steffen Blochwitz. „Die erste Etappe mit Ziel Pedalino-Day fand auf dem Schulhof statt. Das sichere Radfahren bzw. die Radbeherrschung war das, was wir mit den Kindern und mit eigens dafür festgelegten Übungen erreichen wollten. Innerhalb weniger Woche machten die Kinder große Fortschritte und bewiesen das beim Pedalino-Day. Doch irgendwann war der Schulhof zu klein und wir suchten uns Ziele in der Umgebung, die wir mit den Kindern anfuhren. Nebenbei sammelten die Kinder für das große Ziel, die Unterstützung des Kinderhauses „Pusteblume“ in Burg, fleißig Kilometer. Diese wurden von Sponsoren vergütet und von den Kindern in Form einer Spende beim Pedalino-Camp übergeben.“

Das Pedalino-Camp war großartig! Donnerstag früh ging es als Sternfahrt mit insgesamt 3 Schulen und knapp 80 Kindern mit Polizeibegleitung bis zum Treffpunkt in Sielow. Von da aus fuhren die Pedalino-Kids gemeinsam die knapp 15 Kilometer bis nach Burg zur „Pusteblume“. Die freiwilligen Mitarbeiter der Johanniter waren noch am Zelte aufbauen, als wir deutlich vor der Zeit liegend eindrudelten. Als die Räder abgestellt waren, dauerte es nicht lange, bis die letzte Zeltstange verbaut und die Kinder ihre Feldbetten aufstellen hatten … natürlich erst, nachdem diese von den Kindern selbst aufgebaut waren. Teamwork war gefragt. Danach gab es die erste Stärkung in Form einer Kartoffelsuppe. Die Lausitzer Wassergesellschaft sorgte ganztägig für frische Getränke und die nötige Abkühlung. Die ersten Kontakte mit den Kindern der „Pusteblume“ wurden geknüpft. Mit einer tollen Offenheit von beiden Seiten wurden diese schnell intensiver. Das öffnete viele Herzen. Bald waren die unterschiedlichen Klassen bzw. Kindergruppen gemischt und als eine große Familie unterwegs.

Am Nachmittag wurde in einem kleinen offiziellen Teil den Sponsoren gedankt, die das Projekt Pedalino unterstützen und auch die Spende möglich machten. Mit der Spende soll eine Fahrradgarage finanziert werden.

„Erkrankte Kinder & Radfahren? Aber klar!“ Kinderhaus-Leiterin Daniela Konzack beschreibt das so: „Viele der erkrankten Kinder und Jugendlichen sind körperlich und kognitiv nicht in der Lage, ihre Gedanken und Gefühle durch Worte oder Mimik auszudrücken. Oder sie verlieren diese Fähigkeit im Laufe ihrer Erkrankung. Auch körperlich-motorische Fähigkeiten verändern sich im Krankheitsverlauf – ohne gezieltes Angebot für Bewegung lassen diese Fähigkeiten jedoch noch schneller nach. Für manche Kinder ist ihr Fahrrad deshalb eine feste Größe im Tagesablauf. Fahrradtouren – mögen sie auch noch so kurz sein – gehören zu den glücklichsten Momenten im schwierigen Alltag mit der Krankheit und ihren Anforderungen. Die Kinder haben oft Spezialfahrräder, die in unserer neuen Fahrradbox untergestellt werden sollen. Aber gerne möchten wir auch für die Geschwisterkinder Kinderfahrräder und Rollstuhltransportfahrräder anschaffen, weil wir wissen, wie die Kinder es mögen, auf diese Weise draußen gemeinsam und mit der Familie unterwegs zu sein. Dass die Pedalino-Aktion uns dabei unterstützt, ist wirklich große Klasse!“

Mit insgesamt 4.956 Kilometern kamen viele Kilometer und damit ein ordentlicher Spendenbetrag zusammen, über den sich stolze Pedalino-Kids und dankbare Mitarbeiter der „Pusteblume“ gleichermaßen freuten. Nach dem offiziellen Teil bastelten die Kinder kleine Flöße, mit denen Wünsche der Kinder für sich selbst oder für die Kinder der „Pusteblume“ zu Wasser gelassen wurden. Mit Luftballons stiegen weitere Wünsche gen Himmel.

Nach dem Abendessen nahmen die Kinder dann das Mikrofon selbst in die Hand und zeigten ihre vielfältigen Talente bei Tanz, Gesang oder Jonglierkünsten. Es wurde spät, die Nacht kurz und die Sonne wartete am nächsten Tag mit über 30 Grad auf die Kinder. Doch die letzten Reserven wurden von den Kindern und Betreuern mobilisiert und das Ziel Cottbus bzw. die Schulhöfe wurden, auch dank der Polizei, sicher erreicht.

Wir haben sehr viel Anerkennung, Respekt und Dank von den Schulen für das abgelaufene Pedalino-Jahr erhalten. Schon jetzt stehen neue Schulen an, die gerne mit Pedalino in die Pedale treten wollen. Wir als BRV werden unser Bestes geben, weiteren Schulen bzw. Kindern den Zugang zu sicherem Radfahren und Spaß an der Bewegung zu ermöglichen und möchten uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei allen Mitstreitern bedanken!